Geboren in Tirol und geprägt von langjährigen Aufenthalten in Südamerika – insbesondere in Peru, Brasilien und Argentinien – entfaltet Maria Da Saya eine künstlerische Sprache, die durchdrungen ist von transkulturellen Erfahrungen. Ihre Arbeiten atmen die Vielfalt jener Welten, in denen sich Landschaft, Geschichte und Identität untrennbar miteinander verweben.

Seit über zwei Jahrzehnten widmet sie sich einem zentralen Motiv: dem Hemd. Dieses scheinbar alltägliche Kleidungsstück wird in ihrer künstlerischen Auseinandersetzung zu einem vielschichtigen Träger von Bedeutung – Symbol, Hülle, Fragment eines gelebten Lebens. Von der archetypischen Form über stoffliche Variationen bis hin zu existenziellen Metaphern – etwa dem Kinderhemd oder dem Totenhemd – öffnet sich ein assoziativer Raum zwischen Intimität und Vergänglichkeit, zwischen Kulturgeschichte und individueller Spur.

Der Ursprung ihrer Auseinandersetzung liegt im Cushma, einem traditionellen Gewand der indigenen männlichen Bevölkerung Perus. Doch Maria Da Sayas Blick reicht weit über das textile Objekt hinaus: Sie interessiert sich für den Menschen, der es trägt – für seine Umwelt, seine kulturellen Wurzeln und die Landschaft, die ihn umgibt. Aus diesen Elementen entsteht ein künstlerisches Werk, das sich als sinnlich-intellektuelle Annäherung an Fragen von Identität, Körperlichkeit und kultureller Resonanz versteht.